useR! 2024: Eindrücke von der R User Conference
Fünf Jahre nach Toulouse in Frankreich hat die zentrale Konferenz für die internationale Community der Programmiersprache R Mitte Juli wieder in Europa Station gemacht – genauer gesagt im schönen Salzburg in Österreich. Natürlich ein Pflichttermin für die R-Enthusiasten unter unseren Data Scientists.
Nach den Pandemie-Jahren war es für unsere Data Scientists vor Ort natürlich spannend zu sehen, wie viel Gemeinschaftsgefühl und Lust auf Austausch nach wie vor in der R-Community steckt. Die gute Nachricht: Zum Glück weiterhin sehr, sehr viel. Die useR!2024 hat viel von dem gezeigt, was die R-Community seit vielen Jahren ausmacht und der Antrieb der Open-Source-Sprache ist: Begeisterung und Leidenschaft für die Gemeinschaft und den technischen Fortschritt.
Was waren die persönlichen Highlights von unserem Team vor Ort?
Hanna: „Für mich war es die erste Teilnahme an einer useR! und mein Highlight ist die Offenheit der R-Community. Zwischen den Talks gabs es viele Möglichkeiten mit anderen Mitgliedern der R-Community ins Gespräch zu kommen und sich fachlich auszutauschen – oder wie die Speakerin Kelly Bodwin es treffend beschrieb, ist die R-Community „fresh, exciting, and welcoming to new users”. Audrey Yeo sprach darüber hinaus explizit über die Inklusivität der R-Community.
Inhaltlich stand für mich ein Highlight der useR! direkt am Anfang: Die Tutorials, die es ermöglichen, den vermittelten Input direkt anhand von praktischen Beispielen selbst auszuprobieren. Besonders hervorzuheben: “Building Effective Docker Images: R Edition”. Der Speaker Andrew Collier zeigte an vielen alltagsnahen Programmierbeispielen, wie man die eigenen Docker-Images effizienter und auf R optimiert bauen kann.
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Viola: „Eines meiner Highlights war die Keynote: „How Your Code Might Get Rusty, And What You Can Do About This“ von Maëlle Salmon, weil der Talk viele wichtige Coding-Prinzipien behandelt hat und insgesamt für ein positiveres Mindset beim Coding eingetreten ist – verbunden mit der Erinnerung von Hadley Wickham „The only way to write good code is to write tons of shitty code first. Feeling shame about bad code stops you from getting to good code.“
Maëlle Salmon betonte in ihrer Keynote die große Bedeutung von Tests und gab den Mindset-Tipp, Dinge wie z.B. Bugfix-Branch-Namen positiver zu formulieren („When working on a bug fix or feature… tech debt-labelled issues upkeep-labelled issues“). Ein weiterer Tipp, den auch wir aus unserem Daily Business bestätigen können: Die Nutzung von Pull Request Reviews oder Code Reviews, weil sie den Code verbessern und bewirken, dass alle Beteiligten ihn leichter verstehen und ihr Programmierwissen erweitern können. Darüber hinaus hat sie die Bedeutung der Versionsverwaltung mit Git betont: Für mehr Übersichtlichkeit in der Zusammenarbeit, deutlich weniger Risiko, dass wichtige Änderungen verloren gehen und die Arbeit mit Branches, um Dinge abseits des Main-Branch ausprobieren zu können. Maëlles Empfehlung: Viele kleine Git Commits statt einem großen und folgende Git-Befehle:
- git add — patch: Änderungen auf mehrere Commits aufteilen (auch einer meiner Lieblings-Git-Befehle)
- git cherry-pick + git reset: Eine Änderung auf den richtigen Branch bringen
Ein inspirierender Vortrag von Maëlle, die ich zwei Tage zuvor beim R-Ladies Dinner persönlich kennenlernen durfte. Ihre Keynote gibt es auch nochmal zu sehen auf YouTube.
Als Musikbegeisterte war ein kulturelles Highlight der useR! 2024 natürlich die Abendveranstaltung und der Besuch des Konzerts des „Concertante Streichquartett W.A. Mozart“ im Mozarteum.“
Ausgewählte Talks der useR! 2024 sind auch auf dem offiziellen YouTube-Channel der useR!Conference verfügbar. Die Planungen der useR! 2025 sind noch offen – wir bleiben also gespannt.